Warum gerade ich?

Warum gerade ich?

 

Warum lässt Gott Situationen zu, in denen wir so sehr verletzt werden, dass Narben bleiben? Warum müssen manche Menschen durch so extrem schwierige Situationen in ihrem Leben hindurch und andere haben ein vermeintlich lockeres Leben, in dem alles glatt läuft? Was ist der Grund dafür, dass die eine Mutter um das Leben ihres neugeborenen Kindes bangt, während andere sich nicht im Geringsten für ihr Kind interessieren?

 

 

Nicht „Warum?“ – Sondern „Wozu?“

 

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass wir in schlimmen Situationen meistens nach dem „Warum?“ fragen? 

Diese Frage ist so tief in uns verankert, dass wir häufig keine andere Fragen zulassen. 

Allerdings ist diese Frage falsch gestellt. 

Vielmehr, als nach dem „Warum“ zu fragen, sollten wir nach dem „Wozu“ fragen.

 

„Wozu lässt Gott Situationen zu, in denen wir so sehr verletzt werden, dass Narben bleiben?“ 

 

Gott hat immer einen Grund dafür, dass er solche Situationen zulässt. Auch, wenn wir sie nur selten verstehen. Manchmal bekommen wir zu einem späteren Zeitpunkt eine Antwort, manchmal nie. 

 

 

Hiob – ein Vorbild vieler Christen

 

Mein Mann und ich leiten seit 2 Jahren eine kleine Hauskreisgruppe, die regelmäßig bei uns zu Hause stattfindet. Und auch dort haben wir uns die Frage nach dem WARUM gestellt. Da wir alle neugierig darauf waren was die Bibel zu diesem Thema sagt hatten wir entschlossen, das Buch Hiob anzugehen und herauszuarbeiten warum Gott solche Situationen zulässt. 

 

Hiob ist ein viel und sehr gerne zitiertes Buch der Bibel, wenn es darum geht, warum Gott zulässt, dass uns Menschen schlimme Dinge widerfahren. Ich finde Hiob unheimlich inspirierend. Er hat einen Glauben, den auf den ersten Blick nichts und niemand erschüttern kann. 

Während dieser Wochen, in denen wir uns verstärkt diesem Thema gewidmet haben, habe ich begonnen ganz langsam zu verstehen, dass meine Vergangenheit einen Zweck erfüllen sollte. Genau wie bei Hiob. 

 

Schauen wir uns den Hiob noch einmal etwas näher an. 

Wer war Hiob? Hiob war ein sehr gottesfürchtiger Mann. In den Versen 1-5 von Kapitel 1 bezeichnet Gott Hiob als „vollkommen, rechtschaffen und gottesfürchtig und das Böse meidend“ 

Hiob hatte eine tolle Familie, drei Söhne, die mit wundervollen Frauen verheiratet waren, eine große Dienerschaft, sehr viel Land und noch mehr Vieh. Hiob war extrem reich gesegnet. 

Und dann kam der Teufel zu Gott und hat begonnen, sich mit ihm über die Gläubigen zu unterhalten. 

Satan hat Zutritt zum Himmel und beobachtet die Gläubigen. Allerdings hat er keine Handlungsvollmacht. Er kann nur das tun, was Gott ihm erlaubt. Und genau an dieser Stelle wird es interessant. In Hiob Kapitel 1,8 macht Gott Satan auf Hiob aufmerksam. Er ist es, der die Initiative ergreift und dafür sorgt, dass Satan handeln und Hiob alles nehmen kann, was er hat. 

Gott schaut nicht einfach dabei zu oder lässt das Handeln Satans geschehen. Wir Menschen sind nur der Meinung, dass Gott all die schrecklichen Dinge in unserem Leben zulässt. 

Wenn Gott jetzt aber ja der Initiator ist und der Satan nur Mittel zum Zweck, dann ändert sich die Fragestellung ganz automatisch. Nicht „Warum lässt du das zu?“, sondern vielmehr „Wozu soll mir diese Lektion dienen?“. Was ist es, dass ich daraus lernen soll oder wozu benötigt Gott diese Narben auf meiner Seele? Was hat er damit vor? 

 

Im Nachhinein habe ich mir oft die Frage gestellt, was der Grund dafür war, dass Gott diese erneute Missbrauchssituation zugelassen hat.  

 

Hier kommt Hiob noch einmal ins Spiel. Hiob hatte ja nicht nur einmal alles verloren. In der ersten „Runde“, in der Satan in Hiobs Leben gewütet hat, ging es nur darum, ihm alles zu nehmen. Gott hatte Satan die Vollmacht darüber gegeben, Hiobs Familie, sein Hab und Gut anzugreifen. Doch dann kam die zweite Runde. Hiob musste noch einmal durch schweres Leid. Diesmal war er selbst betroffen und wurde schwer krank. 

Doch erst, als es ihn selbst erwischt hat, hat Hiob begonnen, umzudenken. Zunächst verfällt Hiob in eine Depression, beginnt seine Geburt zu verfluchen (Hiob 3:1ff). Er möchte nicht mehr leben und wünscht sich seinen Tod (V 13-19).

Hiob verliert später seine hohe gesellschaftliche Stellung, was ihn noch weiter nach unten zieht. 

Erst sehr viel später, im Gespräch mit Gott, wird Hiob bewusst, dass es durchaus etwas gab, was er durch dieses ganze Leid lernen sollte.  Hiob war untadelig, das wusste Gott. Doch Gott wollte sein Herz verändern. Und um das zu erreichen, musste Hiob zuerst vollständig brechen. 

 

 

Die Vergangenheit in einem neuen Licht sehen

 

Das ist ein hartes Wort. Denn so gesehen steht meine Vergangenheit in einem völlig anderen Licht da. Ich war mir nur noch nicht im Klaren darüber, wo genau Gott die Veränderungen in meinem Leben wollte. 

 

Noch kann ich dir nicht ins Detail erklären, was Gott damit bezweckt hat. 

Doch in einem Punkt bin ich mir sicher: 

 

Mein Leben hat sich grundlegend geändert, nachdem ich es geschafft habe, Gott wieder einen neuen Platz in meinem Leben zu geben. 

Und so verändert kann meine Vergangenheit zu einem Segen für viele Menschen werden! 

 

Mehr dazu liest du in meinem Buch „Emotionaler Missbrauch – Wenn die Seele schreit!“ 

 

Deine 

Melanie 

 

 

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